Ihre Nachricht wurde erfolgreich versandt.
Okay
neustrelitz-erleben.de

Aus der Laudatio zur Preisverleihung 2017

img

Die Laudatio hielt Jurymitglied Dr. Kathrin Schröder
(Auszug)

Liebe Bewerber um den Daniel-Sanders-Sprachpreis für Schülerinnen und Schüler, sehr verehrte Damen und Herren, Herr Bürgermeister, liebe Eltern,

Jahrestage können es in sich haben; das wissen wir nicht erst seit Uwe Johnson. Wenn sich also morgen zum 120. Mal der Todestag von Daniel Sanders jährt, ist dieser an sich traurige Anlass für uns ein erfreulicher Grund, uns dieses vielseitigen und doch bodenständigen Gelehrten zu erinnern, der seit 18 Jahren – auch das eine schöne, runde, bedeutungsvolle Zahl – als Namensgeber unseres lokalen Sprachpreises fungiert.

Daniel Sanders war ein kluger Mann und ein unabhängiger Geist, dessen wissenschaftliche Bemühungen um die deutsche Sprache in einem Atemzug mit denen der Gebrüder Grimm zu nennen sind. Allerdings hat er im Unterschied zu diesen keine Märchen gesammelt – das dürfte einer der Hauptgründe dafür sein, dass der Name Grimm einem breiten Publikum viel geläufiger ist als der Sanders. Ein weiterer Unterschied zu den Grimms besteht jedoch darin, dass Daniel Sanders sich nicht nur als Wissenschaftler hervorgetan hat, sondern sich in seiner Funktion als Lehrer und Professor intensiv darum bemüht hat, dass die deutsche Jugend ihre Muttersprache optimal in Wort und Schrift beherrschen möge.

Dieses Engagement macht Daniel Sanders zum Namenspatron unseres Sprachpreises für Schülerinnen und Schüler, denn Daniel Sanders stammt aus Strelitz. Die Stadt steht aktiv zu ihrem geistigen Erbe, denn wo gibt es das sonst schon, dass eine Gemeinde sich die Mühe macht, sich um die linguistischen Kapazitäten ihrer jüngsten Mitglieder zu kümmern und ihre Kenntnisse in Rechtschreibung und Grammatik einerseits, aber auch und vor allem in Logik und Rhetorik, und also in Eloquenz und Denkvermögen zu fordern und zu fördern?

In diesem Jahr haben 9 Schülerinnen und Schüler Arbeiten eingereicht. Eine Arbeit stammt von einem Schüler der Regionalen Schule in Blankensee, die anderen Verfasser kommen vom Gymnasium Carolinum.

Die eingereichten Texte haben wir alle mit großem Interesse gelesen. Themen und Textsorten sind zwar recht unterschiedlich gewählt, es wird aber doch deutlich, dass alle Schülerinnen und Schüler über etwas geschrieben haben, was sie persönlich (mehr oder minder stark) betrifft. Allen Texten ist anzumerken, dass ihre Verfasser gerne schreiben und mit Sprache (mehr oder minder souverän) umgehen können. Hier zeigt sich aber auch die Krux der Schnelllebigkeit unserer Zeit: Einigen Texten hätte es noch besser getan, wenn sie noch einmal überarbeitet worden wären. Hier findet sich Potential, das sich noch entwickeln ließe.

Doch nun zu den prämierten Arbeiten.

Die Arbeit von Nikolai Bause aus Rollenhagen, der in die 7. Klasse des Carolinums geht, soll vielleicht einmal ein Beitrag für die Schülerzeitung werden. Nikolai macht sich Gedanken über seine spätere Berufswahl und wie er diese mit seinen persönlichen Interessen kombinieren könnte. Seine Überlegungen und ihre sprachliche Gestaltung haben die Jury so überzeugt, dass wir diesen Text nachher noch hören werden, denn Nikolai hat den ersten in diesem Jahr zu vergebenden Preis gewonnen. Herzlichen Glückwunsch, Nikolai!

Bereits in die 11. Klasse des Carolinums, und damit übrigens in die Schule, die auch Daniel Sanders als Junge besuchte, geht Moritz König. Moritz hat einen Essay über Handysucht und das Wesen der Freundschaft eingereicht. Auf Grund einiger kleinerer Schwächen des Textes hat es zwar nicht zu einem Hauptpreis gereicht, die Jury hat sich aber darauf verständigt, Moritz eine fördernde Anerkennung auszusprechen. Herzlichen Glückwunsch, Moritz!

Johanna Hanisch aus Neuhof hat gleich zwei Texte eingereicht. Das ist nicht unbedingt üblich, aber auch keineswegs verboten. Ihre Rede über Mensch und Natur, die im Rahmen der Summerschool 2016 des Carolinums entstanden ist, hat die Jury so überzeugt, dass wir heute auch Johanna zum Erhalt des Daniel-Sanders-Sprachpreises gratulieren können. Herzlichen Glückwunsch, Johanna!

Meine Damen und Herren, liebe Preisträger,

alle Teilnehmer am diesjährigen Daniel-Sanders-Sprachpreis für Schüler haben gezeigt, dass sie die deutsche Sprache als Ausdrucksmittel in ihrer vollen Schönheit und Vielseitigkeit zu nutzen im Stande sind. Daniel Sanders wäre stolz auf euch!

Vielen Dank.