Ich trete in diesen wunderschönen bunten Garten und es fallen mir sofort die großen alten Bäume, die vereinzelt an der Seite des Weges stehen, auf.
Sie strecken sich, wie große Riesen in die Höhe und es scheint, als wüssten sie über alles Bescheid und beobachten die Leute, die hier vorbei gehen,
schon eine ganze Weile. Ich höre es hoch oben in der Baumkrone rauschen. Sie flüstern ihre Geschichte. Ihre Rinde ist rau und trocken. Dunkle Ritzen und Löcher weisen auf Schattenseiten auf diesem Grundstück hin und Stück für Stück erkenne ich die Feinheiten des Baumes. Das grüne Moos wächst an manchen Stellen der dicken Äste und verziert den Stamm mit einer weichen Schicht. Die Blätter verfärben sich vereinzelt orange und rot, als wollten sie zeigen, dass sie etwas ganz Besonderes in diesem Garten sind. Lila, rote, gelbe, orange, rosafarbene und blaue Blüten schmücken das dreieckige Beet in der Mitte des Gartens. Ich schaue diese Vielfalt von bunten Farben, Formen und Größen noch länger an. Eine kühle, sanfte Brise streichelt meine Haare und eine kleine Strähne kitzelt meine Wange. Ich setze mich auf eine der weißen Bänke, die an dem Seeufer mit einem runden Tisch stehen und blicke auf die Wasseroberfläche. Die Sonne lässt den See funkeln und ihre Strahlen bilden Gestalten, die auf der Oberfläche tanzen. Voller Lebensfreude und ausdrucksvoll schweben sie auf dem Wasser. Ich schließe meine Augen, höre das Plätschern des Wassers und spüre meine innere Seele. Es ist, als würde sich Hans Fallada gleich neben mich setzen und eine weitere wunderbare Geschichte erzählen. Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie man so kreativ wie er sein kann, wenn man die Möglichkeit hat, so nah und vertraut mit der Natur verbunden zu sein. Ich denke, seine Kinder hatten hier äußerst viel Spaß und lebten sehr unbeschwert in dieser herrlichen Umgebung.
Der Wind bringt die Schaukel zum Schwanken. Es scheint, als lebe der Geist der Kinder immer noch hier und habe seine Freude am Spielen. Große saftige Äpfel hängen am Baum, der neben der Schaukel wächst. Hinter mir steht das bunte kleine Häuschen. Ich habe sehr viel Respekt vor Falladas Hobby, Bienen zu züchten, denn er hat großes Vertrauen in diese Tiere gesetzt, obwohl sie ihn stark hätten verletzen können. Es ist zwar still in dem Häuschen, doch ich stelle mir das Summen, Brummen und lustige Treiben der vielen kleinen Bienen vor. Dann gehe ich zurück zu dem Haus und betrachte den Wein, der sich tapfer zwischen den Stöcken an der Hauswand hochrankt. Dicke dunkle Trauben hängen an den dünnen Zweigen und ziehen diese fast herunter. Auf dem Boden liegen Kastanien. Manche sind noch zur Hälfte in ihrer grünen, stacheligen Schale eingeschlossen. Noch ein letzter Blick auf diesen Garten und den See und dann verlasse ich diese Idylle.